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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 184

1849 - Münster : Coppenrath
184 waltete Cato mit unerbittlicher Strenge sein Amt und verfolgte jede Pracht und Üppigkeit, so daß er sich den Haß der Vorneh- men zuzog. Er selbst wurde auf ihren Betrieb vier und vierzig Mal während seines Lebens angeklagt, aber jedesmal vom Volke freigesprochen, das in dem Feinde der Vornehmen seinen Freund verehrte und begünstigte. §. 44. Zweiter makedonischer Krieg gegen Perseus. (171 —168). Seit dem verhängnißvollen Tage bei Kynoskephalä hatte Philipp unablässig dahin gestrebt, die gesunkene Macht Makedo- niens wieder zu heben. Während des Krieges der Römer in Syrien gelang es ihm auch, sein Gebiet durch Eroberungen in Thessalien und Thracien zu vergrößern. Unter den eroberten Städten waren auch mehre, auf welche Eumenes, der König von Pcrgamus, Ansprüche machte. Und sofort wandte sich dieser an die Römer und erhob die bittersten Klagen über die Herrsch- sucht Philipp's und dessen kriegerische Plane. Die Römer for- derten den Philipp auf, die Eroberungen herauszugeben und sich wegen der angebrachten Beschwerden zu verantworten. Der Kö- nig gehorchte zwar; aber der Ausruf: „es sei noch nicht aller Tage Abend gekommen ')," den er in seiner Erbitterung ausstieß, zeigte deutlich sein Vorhaben, den Krieg zur rechten Stunde wie- der aufzunehmen. Sein Sohn, der junge liebenswürdige De- metrius, der mehre Jahre als Geißel zu Rom gelebt hatte, übernahm hier vor dem Senate die Vertheidigung des Vaters und wirkte nur mit Mühe Verzeihung für ihn aus. „Nur aus Achtung für den Sohn — erklärte der Senat — sei er bereit, dem strafwürdigen Vater zu vergeben." Und um den Samen der Zwietracht in die königliche Familie selbst auszustreuen und diese sicher zu verderben, gab man dem jungen Prinzen zu ver- stehen, ihm, und nicht seinem ältcrn Bruder Perseus habe man die Krone Makedoniens zugedacht. Seitdem faßte Perseus einen tödtlichen Haß gegen seinen Bruder und suchte auf alle Weise, den Nebenbuhler aus dem Wege zu räumen. Er ver- dächtigte ihn beim Vater als einen gefährlichen Freund und An- hänger der Römer, der sogar seinem eigenen Vater nach Krone J) Nondum omnium dierum solem occidisse. Liv. Xxxix, 26.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 191

1849 - Münster : Coppenrath
191 „Einst wird kommen der Tag, wo das heilige Jlium hinsinkt, Priamus selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs -)!" Nach der mörderischen Vertheidigung waren von den 700,000 Einwohnern kaum noch 50,000 übrig, die als Sklaven verkauft wurden. Die Überreste der Stadt wurden dem Erdboden gleich gemacht, und der Wiederaufbau unter Strafe des göttlichen Flu- ches verfehmt. Das karthagische Gebiet, so weit es nicht zu Numidien gehörte, ward römische Provinz unter dem Namen Afrika, mit der Hauptstadt Utika (146); das Lehenreich Nu- midien endlich drei Söhnen des Masinissa übergeben und mittelst der Zersplitterung einstweilen unschädlich gemacht. So sank Karthago, die Handelskönigin der Welt, in Schutt und Asche. Auf der Stätte, wo sie siebenhundert Jahre lang im regsten Kunsteifer stand und blühete, hauseten seitdem bis zu den neuesten Zeiten hinauf wilde Thiere und barbarische Völker; und das Meer, das einst ihre segensreiche Handelsflotte trug, war seit- dem eben so lange mit den Raubschiffen barbarischer Völker bedeckt. §. 46. Die letzten Kriege mit Macedonien und Griechenland. 148-146. Die Freiheit, welche die Römer damals den Macedoniern gelassen hatten, war nur Blendwerk. Durch die Zerstückelung des Landes in vier von einander unabhängige Bezirke waren sie gegen äußere Feinde schwach; die römischen Gesandten führten die eigentliche Regierung, das Land verarmte unter dem Drucke der Abgaben, und allgemein war der Unwille über die neue Ordnung der Dinge. Diese herrschende Mißstimmung im Lande benutzte ein Abenteuerer, Namens Andriscus, der sich für Philippus, den Bruder und Adoptivsohn des Perseus ausgab, (daher gewöhnlich Pseudo-Philippus genannt), um die macedo-- nische Monarchie wieder herzustellen. Er fand einen großen An- hang nicht nur in Macedonien selbst, sondern auch in einigen Nachbarstaaten. Mit Hülfe einer Schar tapferer Thracier un- terwarf er sich in kurzer Zeit ganz Macedonien, schlug einen 2) ” Eootzai rj/uaq, bzav noz’ oxwxzj vihog iqrj, Kat n^ia/uog xai Xaog tvti/.itxio) Tlnm/toto. Ii. Iv. 164 165

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 252

1849 - Münster : Coppenrath
252 Kappadocien und drang verwüstend in das pontische Gebiet ein. Er wurde aber am Halys geschlagen und mußte Kappadocien wieder räumen. Bald darauf erhielt Murena von Sulla den Befehl, die Waffen niederzulegen, und der Friede ward durch einen Vergleich wieder hergeftellt. Der dritte Krieg (74—64) war bei weitem wichtiger und erfolgreicher. Nikomedes Hl., der König von Bithynien und Schwager des Mithridates, war gestorben, und hatte die Römer zu Erben seines Reiches eingesetzt, das von diesen sofort zu einer römischen Provinz eingerichtet wurde. Allein Mithri- dates, dieser unversöhnliche Römerfeind, war gerüstet und hatte auch bereits mit Sertorius in Spanien Verbindungen angeknüpft. Mit einem großen Heere rückte er in Bithynien ein, unter dem Vorwände, des Nikomedes Sohn einsetzen zu wollen; und hie- mit war das Zeichen zum Kriege gegeben. Schleunigst eilte der Consul Aurelius Cotta zum Schutze Bithynieus herbei; er wurde aber bei Chalcedön zu Wasser und zu Lande geschlagen und mit dem Überreste seines Heeres in der den Römern treu gebliebenen Stadt Cycikus auf der Insel gleichen Namens ein- geschlossen. Da aber kam der andere Consul L. Licinius Lu- c u l l u s, ein geistreicher Mann und erfahrener Feldherr, zu sei- ner Rettung herüber. Mithridates wurde nun selbst eiugeschloffen und mit bedeutendem Verluste zurückgetrieben. Lucullus drang in der Verfolgung des Königs bis nach Pontus vor, schlug bei Cabira ein neu gesammeltes Heer desselben fast bis zur Ver- nichtung und nöthigte ihn zur Flucht nach Armenien, um hier bei dem Könige Ti grünes, seinem Schwiegersöhne, Schutz und Hülfe zu suchen. Jetzt trat eine kurze Waffenruhe ein, und Lucullus benutzte diese Zeit, um der so tief in Noth und Elend versunkenen Pro- vinz Asien durch Anordnung einer neuen Verwaltung und Rechts- pflege wieder aufzuhelfen. Hier war die Strafsumme von 20,000 Talenten, die Sulla ihr auferlegt hatte, durch den scham- losesten Wucher der römischen Ritter und deren Zollbeamten in den wenigen Jahren bereits bis zu 120,000 Talenten ange- wachsen; und mit empörender Gefühllosigkeit verfuhren die Rei- chen gegen ihre armen Schuldner. Lucullus setzte die jährlichen Zinsen auf zwölf Procent herab, verbot die Zinsen zum Capital

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 255

1849 - Münster : Coppenrath
255 Pompejus zum Andenken seines Sieges später Nicopolis (Sie- gesstadt) gründete, durch einen nächtlichen Überfall und nöthigtc ihn zur Flucht nach Colchis. Tigranes unterwarf sich dem glück- lichen Sieger ohne Schwertstreich und erhielt nun, als Freund und Bundesgenosse der Römer, sein Reich innerhalb der alten Grenzen zurück; alle Länder aber, die er neu erworben hatte, und hiemit ganz Syrien und Phönizien vom Euphrat bis an die See, mußte er abtreten und noch 6,000 Talente an Krieges- fteuer bezahlen. Hierauf durchzog Pompejus, um den Mithri- dates aufzusuchen, die Kaukasusländer Albanien und Jberien und drang bis zur Mündung des Phasis vor, kehrte aber nach ei- nem beschwerlichen und erfolglosen Zuge zurück, um auch die Völ- ker an der Ostküste des Mittelmeeres und am arabischen und persischen Meerbusen zu unterwerfen. Zunächst unterwarf er sich Syrien (64), das er nebst Phönizien zur römischen Provinz machte; hierauf Palästina, das er durch einen jährlichen Tribut von Rom abhängig machte, nachdem er Jerusalem nach dreimo- natlicher Belagerung erobert und den dort ausgebrochenen Thron- streit der beiden Maccabäischen Brüder, Hircanus und Aristo- bolus, zu Gunsten des ersteren geschlichtet hatte. Und schon rü- stete er gegen die peträischen Araber, als Eilboten den Tod des pontischen Königes meldeten. Dieser hatte unterdessen die ganze nördliche Küste des schwarzen Meeres umzogen, sich neue Streit- kräfte gesammelt und wollte jetzt, wie Hannibal, die Römer in Italien angreifen. Allein sein eigener Sohn, Pharnäces, ward an ihm zum Verräther. Er stiftete eine Empörung gegen den Vater an und wiegelte das Heer auf, daß es vou ihm abfiel. Da nahm der Verrathene Gift, welches er in seinem Schwerte immer bei sich trug, und forderte auch seine beiden Töchter, die bei ihm waren, auf, ein Gleiches zu thun, wenn sie der schmach- vollen Gefangenschaft der Römer entgehen wollten? Beide nahmen willig das Gift, welches er ihnen reichte, und starben vor seinen Augen. Bei ihm selbst aber hatte es die gehoffie Wirkung nicht, weil er sich allmälig daran gewöhnt hatte; und auf sein Geheiß mußte ihn ein galatischer Leibwächter erstechen (63). So endete Mithridates, zu Panticapäum in Tauris, acht- undsechzig Jahr alt, verlassen von seinem Heere, welches vor der Größe seiner neuen Plane zitterte, und schändlich verrathen von J

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 231

1849 - Münster : Coppenrath
231 weil sie zuletzt stimmten. So legte man durch Halbheit der Maßregeln den Samen zu neuen Gährungen. §. 56. Per Dürgerkrieg zwischen Mlarius und Sulla. 88 — 82 und der erste Krieg gegen Mithridates 87—84. Kaum waren die Bundesgenossen beschwichtigt, so drohete den Römern vom Orient aus ein eben so kluger als tapferer Feind — Mithridates Vi., König des gebirgigen Küsten-- landes Pontus am schwarzen Meere. Dieser ausgezeichnete Kö- nig, den seine Zeitgenossen den Großen nannten, hatte einen glühenden Haß gegen die Römer gefaßt, welche ihm während seiner Minderjährigkeit Großphrygien und Kappadocien entrissen hatten *). Im Vertrauen sowohl auf seine Macht als auch auf die Unterstützung der gegen die römische Verwaltung so erbitter- ten Asiaten und ihrer europäischen Grenznachbaren faßte er den Plan, die Völker des Orients zu einem großen Bunde zu ver- einen, um mit vereinter Kraft die verhaßten Römer aus Asien zu vertreiben. Zur Ausführung dieses großen Planes benutzte er die günstige Zeit, wo die Römer in Italien selbst mit dem Bundesgenossenkriege beschäftigt waren. Er vertrieb die Könige von Kappadocien und Bithynien, schlug die ihnen zu Hülfe ei- lenden römischen Statthalter Oppius und Mauius Aquilius nicht nur zurück, sondern überlieferte auch die Gefangenen einem schmählichen Tode, und war in kurzer Zeit Herr von ganz Vor- derasien, wo alle dem Sieger als ihrem Retter huldigten. Hier fielen nach einer geheim getroffenen Anordnung an Einem Tage 80,000 Römer als Opfer der Volksrache. Dann schickte er sei^ neu Feldherrn Archelaus mit Heer und Flotte nach Griechenland und rief alle Bewohner des Festlandes und der Inseln zur Frei- heit auf. Sogleich traten Athen, Böotien, Lakonien, Achaja, kurz fast ganz Griechenland ihm bei (88). Ein furchtbarer Völker- bund stand gegen Rom gerüstet; und schon drohete Mithridates, als ein zweiter Hannibal in Italien selbst einzufallen und sich Vir animo maximus, consiliis dux, miles manu, odio in Roma- nos Hannibal. Vellej. Ii. 18. — Wunderbares erzählt Plinius von der Gedächtnißkraft dieses Königs; er soll sogar eben so viele verschiedene Sprachen, als Völker seinem Scepter unterworfen waren, 22 an Zahl, fertig gesprochen haben.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 279

1849 - Münster : Coppenrath
279 tes. Die meisten Senatoren und Ritter ergaben sich des Sie- gers Großmuth. Dieser eine Tag bei Pharsalus zerstörte des Pompejus lange bewährten Ruf und den Wahn seiner Unbesiegbarkeit. Seit vierunddreißig Jahren Sieger in allen Schlachten, ver- zweifelte er jetzt bei dem ersten Unfälle und floh mit wenigen Getreuen nach Ägypten zu dem jungen Könige Ptolemäus Dio- nysus, dessen Vater dem Pompejus den Thron verdankte. Allein hier, wo er am sichersten Schutz und Beistand zu finden hoffte, fand er den Tod durch Mörderhand. Die Räthe des Königs glaubten nämlich, dem siegreichen Cäsar ihre Freundschaft nicht besser bezeigen zu können, als wenn sie den überwundenen und verfolgten Feind desselben vollends vernichteten. In einem Na- chen abgeholt, wurde er, als er eben an's Land steigen wollte, verrätherisch überfallen und ermordet. Die Schiffer plünderten den Leichnam und warfen ihn dann an den Strand hin. So kläglich endete der große Mann, der einst die Welt mit dem Ruhme seines Namens erfüllte, dreimal Consul war und drei- mal über die drei bekannten Theile der Erde triumphirte. Jn- deß brachte auch den Mördern ihr Bubenstück keinen Segen. Als Cäsar drei Tage später landete und die königlichen Blut- diener, in der Hoffnung einer großen Belohnung, das abge- hauene Haupt des Pompejus ihm entgegenbrachten, wandte er sich mit Abscheu von diesen Elenden und vergoß Thränen der Rührung über das Schicksal seines ehemaligen Freundes und des Gemahles seiner Tochter. In Ägypten fand Cäsar Thronstreitigkeiten zwischen Pto- lemäus Dionysus und dessen Schwester Cleopatra vor. Nach dem Testamente ihres Vaters sollten sie sich mit einander ver- mählen und unter Obhut des römischen Volkes gemeinschaftlich regieren. Allein Cleopatra ward vertrieben und sprach nun den Cäsar um Hülfe an. Als dieser, von den Reizen der jungen Königin gefesselt, den Thronstreit zu ihren Gunsten entschied, brach der alerandrinische Krieg aus. (48—47). Der königliche Feldherr Achillas zog mit 20,000 Mann vor Alerandria. Der größte Theil der Bevölkerung trat auf dessen Seite; und nun wurde Cäsar in dem Stadtviertel, in welchem er sich verschanzt hatte, zu Wasser und zu Lande auf

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 280

1849 - Münster : Coppenrath
280 das engste eingeschlossen. Allein er vertheidigte sich mit Much und Entschlossenheit; und bei einem Ausfälle gelang es ihm so- gar, die ägyptische Flotte im Hafen anzuzünden, wodurch auch ein großer Theil der anstoßenden Stadt nebst der berühmten alerandrinischen Bibliothek ein Raub der Flammen wurde. So- gar mit eigener Lebensgefahr suchte er sich auch der Insel Pha- ros zu bemächtigen. Endlich erhielt er neue Truppenverstärku«- gen aus Asien, und nun nahm der Krieg bald eine andere Wendung. Der König Ptolemäus erlitt eine große Niederlage und ertrank auf der Flucht im Nil. Jetzt ergab sich auch Ale- randria, und Cleopatra, Cäsar's Freundin, blieb die Regentin des Landes. Nachdem er die Angelegenheiten Ägyptens geordnet hatte, zog er durch Syrien gegen Pharnaces, den Sohn des Mi- thridates und König im cimmerischen Bosporus. Dieser hatte die Verwirrungen des Römerreiches zu Eroberungen in Armenien, Kappadocien und Pontus benutzt und Cäsar's Legaten, Domitius, gänzlich geschlagen. Jetzt eilte Cäsar selbst herbei und gewann bei Zela einen vollständigen Sieg über ihn (47). Ankunft und Sieg folgten so schnell auf einander, daß er seinen Schlacht- bericht in die wenigen Worte faßte: Ich kam, sah, siegte (veni, vidi, vici). Pharnaces verlor alle seine Eroberungen und bald nachher durch einen treulosen Diener auch sein Leben. §. 66. Cäsar's letzte Kriege gegen die Pompe)ancr in Afrika und Spanien. (46—45). Jetzt eilte Cäsar, der bereits in seiner Abwesenheit zum Diktator auf ein ganzes Jahr ernannt worden war, nach Rom zurück, um die hier ausgebrochenen Unruhen zu beschwichtigen. Es hatten nämlich die Tribunen Clölius und Dolabella auf einen völligen Schuldenerlaß angetragen und dadurch eine so gefähr- liche Aufregung hervorgerufen, daß M. Antonius, der Magister equitum, bereits mit bewaffneter Gewalt einschreiten mußte. Cäsar beruhigte die aufgeregten Gemüther des Volkes durch versöhnende Maßregeln und stellte die Ruhe völlig wieder her. Eine Meuterei, die unter seinen eigenen Soldaten ausgebrochen war, welche die versprochenen Belohnungen an Geld und Län- dereien verlangten, dämpfte er durch sein entschlossenes Auf-

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 308

1849 - Münster : Coppenrath
Ruhe dieser Weltstadt verschönerte er dieselbe mit den herrlich- sten Gebäuden und Anlagen '), und seine Freunde wetteiferten hierin mit ihm. Agrippa allein legte in einem Jahre 150 Springbrunnen und 130 Wasserbehälter an; außerdem crbauete er auch auf seine Kosten das Pantheon. — Italien, mit Einschluß vom diesseitigen Gallien, theilte Augustus in 11 Re- gionen und übertrug deren Verwaltung und Gerichtsbarkeit Quästoren. 4. Die Provinzen zur Zeit des Augustus zerfielen in Cäsarische (provínome Caesaris), die, als noch nicht völlig unterworfen und beruhigt, unmittelbar unter dem Imperator standen und eine große Militärmacht besaßen; und in sen «to- rische (provínome senaius), die, als beruhigt und friedfertig, von Proconsuln ohne Militärmacht verwaltet und vom Senat und Volk gemeinschaftlich auf ein Jahr besetzt wurden 2). In den Provinzen des Kaisers betrachtete sich dieser selbst als Statt- halter; daher sandte er dorthin nur Stellvertreter, Legate mit proprätorischer Gewalt, die ihr Amt so lange verwalteten, als es ihm gefiel. Beiden standen gewöhnlich Procuratoren und Quästoren als Verwaltungsgehülfen zur- Seite. Augustas selbst bereisete wiederholt die Provinzen und ordnete ihre Verhältnisse. Überhaupt erhielten sie, die früher so hart gedrückt wurden, durch ihn ein milderes Schicksal, weil die Statthalter unter strenge Aufsicht gestellt und auf ein festes Gehalt angewiesen wurden. Bei ihrem Abgang in die Provinz erhielten sie jedes Mal vom Kaiser ihre besonderen Instruktionen und Mandate 0 Augustus rühmte .sich mit Recht: marmoream se relinquere urbem, quam lateritiam accepisset. Suet. Oct. 28. — Bei Livius Iv 90. wird er templorum omnium conditor aut restitutor genannt. 'lj Die Provinzen außer Italien waren folgende: 1. In Europa: Sicilien, Sardinien und Corsika; Thracien und Mösien (an der untern Donau>, Macedonien, Achaja (Griechenland), Pan- nonien (Nieder- Ungarn-; Illyricum (Dalmatien), Noricum (Kärnthen, Krain); Räti en (Graubünden und Tyrol); Vindelicien (zwischen dem Inn, der Donau und Rätien; Gallien, Spanien und Lusitanien (Portugal). 2. In Afrika: Die Provinzen Afrika; Nu- mi dien und Mauri tanien im Westen der Nordküste; Cyrenaica und Ägypten im Osten derselben. 3. In Asien: Syrien nebst Palä- stina, Cilieien; die Provinz Asien (Kleinasien); Creta.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 362

1849 - Münster : Coppenrath
362 §. 83. Das weströmische Reich bis zu seinem Untergänge. 395—476. Honorius (395—423), ein an Geist und Körper schwacher Fürst, hielt sein Hoflager zu Ravenna und überließ die Verwal- tung des Reiches dem ihm vom Vater gesetzten Vormunde Sti- liche. Dieser war ein ausgezeichneter Feldherr und Staats- mann. Ihm hatte Theodosius, dessen volles Vertrauen er be- saß, die Sorge für seine beiden Kinder noch besonders anem- pfohlen. Er wollte deshalb auch als erster und alleiniger Reichs- verweser gelten, welchem Ruffinus untergeordnet sei; und die Eifer- sucht, welche schon bei Lebzeiten des Theodosius zwischen beiden Ministern geherrscht hatte, brach jetzt in offene Feindschaft aus und machte die Trennung des Reiches bleibend. Eben jetzt war eine große Bewegung unter den Westgothen ausgebrochen, die ihren Anführer Alarich zum Könige ausgerufen und unter ihm ihre Raubzüge wieder angefangen hatten. Der arglistige Ruffinus, der dieses zum Verderben seines Gegners benutzen wollte, traf kei- neswegs Maßregeln, um den Verheerungen Einhalt zu thun. Da erschien unaufgefordert Stilicho mit Heeresmacht in Grie- chenland und nöthigte die Feinde zum Rückzuge. Eine Heeres- abtheilung, die er unter Anführung des Westgothen Gainas nach Constantinopel schickte, ermordete hier gleich bei der Ankunft den Ruffinus und befreite den Stilicho von seinem Feinde und Nebenbuhler. Aber ein noch arglistigerer und verwegener, Eu- tropius, trat an die Stelle des Gefallenen. Dieser gewann den Gainas für sich, schloß mit Alarich Frieden und ernannte denselben sogar zum Präfecten des östlichen Jllyriens; den Sti- licho aber ließ er als Reichsfeind in die Acht erklären. Stilicho mußte seinen Racheplan aufschieben, um zuvor Afrika wieder zu unterwerfen, wo Gildo, ein maurischer Fürst, mit Vorschub des oströmischen Hofes Aufruhr erhoben hatte. Nachdem Afrika wieder erobert und Stilicho's Ansehen durch die Vermählung seiner Tochter mit dem jungen Honorius neu befestigt war, dachte er an nichts anderes mehr, als an seine morgenländischen Unterneh- , mungen. Allein seine Feinde kamen ihm zuvor. Es war im Jahre 400, als Alarich, dieser tapfere und verschlagene Barbar, an der Spitze seiner Gothen, seinen ersten Zug nach Italien unternahm, um als illyrischer Präfect die über Stilicho ausge-
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